Satzkorn

Herrenhaus Satzkorn, LH Potsdam
14476 Potsdam OT Satzkorn, 
Dorfstrasse 

Satzkorn ist seit einigen Jahren ein nördlicher Ortsteil der Landeshauptstadt Potsdam.

Die frühesten schriftlichen Überlieferungen stammen von 1332 sowie aus dem Landbuch von Kaiser Karl IV. von 1375. Zahlreiche ur- und frühgeschichtliche Funde weisen aber daraufhin, dass hier schon lange vorher eine bevorzugte Siedlungsstätte war. 6 kleine Adelshöfe mit wechselnden Besitzverhältnissen gab es im 14. Jahrhundert. Unter anderem waren in Satzkorn die Familien v. Bardeleben, v. Hünicke (1416 – 1739) und v. Falcke begütert.

Nachdem der Soldat und Feldscher Johann Conrad Friedrich Brandhorst vom König Friedrich Wilhelm I. zu seinem Leibmedicus ernannt wurde, sorgte der Soldatenkönig dafür, dass dieser ein Satzkorner Rittergut erwerben konnte (bürgerliche Rittergutbesitzer waren zu dieser Zeit große Ausnahmen).
J.C. Friedrich Brandhorst ließ 1739 anstelle des alten Gutshauses der Familie v. Hünicke, welches  seit dem 15. Jahrhundert auch als Schulzengericht diente, ein neues Herrenhaus im barocken Stil errichten. Dieses finden wir noch heute ohne wesentliche Veränderungen vor. Spätmittelalterliche Reste vom Vor- gängerbau haben sich in Form von Kellergewölben erhalten.
Das Herrenhaus ist ein eingeschossiger Putzbau mit seitlichem Flügel. Das Dach ist in Form eines Mansardwalmdaches mit Gaupen ausgeführt. Zur Straßenseite schmückt ein 3-achsiger Mittelrisalit die Fassade des Gebäudes. 
Bereits 1740 verstarb Friedrich Brandhorst und fand seine letzte Ruhestätte  in der Satzkorner Kirche.

Bis Mitte des 18.Jahrhunderts gelang es der Familie Brandhorst, alle Satzkorner Rittergüter zu einem Gut zu vereinigen und ihren Besitz bis zur Enteignung durch die SMAD ( Sowjetische Militär- administration) im Jahre 1947 zu bewahren.
Von 1947 bis 1991 wurde aus dem ehemaligen Rittergut der Sitz des Volkseigenen Gutes Satzkorn. Im Herrenhaus waren Verwaltung und Großküche untergebracht.

1991 wurde  das Anwesen durch die Treuhandgesellschaft verkauft und gelangte in privaten Besitz.  
Die Eigentümer haben durch jahrelange Untätigkeit das Herrenhaus dem Verfall preisgegeben.
Wenn nicht umgehend Maßnahmen zur Rettung des seit 2002 unter Denkmalschutz stehenden  Gebäudes eingeleitet werden, droht der ländliche Raum von Potsdam um ein wertvolles barockes Kleinod ärmer zu werden.