Rogäsen

Herrenhaus Rogäsen, Landkreis Potsdam-Mittelmark
14789 Rosenau OT Rogäsen, 
Rogäsener Dorfstrasse 1

Das Rittergut Rogäsen liegt etwa 20 km südöstlich von Brandenburg/Havel am Fiener Bruch, an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.
In den vergangenen Jahrhunderten führte die Heer- und Handelsstrasse von Magdeburg nach Berlin durch das Dorf Rogäsen, das eine Poststation besaß.

Das denkmalgeschützte Ensemble, bestehend aus dem Herrenhaus (auch Schloss genannt), den Resten der Gutsanlage, dem südlichen und nördlichen Park und der ehemaligen Patronatskirche (deren Kirchenschiff noch auf den Wiederaufbau wartet), fällt durch seine exponierte Lage auf, da es sich oberhalb des Dorfes und des Fiener Bruches befindet.

Seit Ende des 14. Jahrhunderts war die Familie v. Werder in Rogäsen  ansässig. Aus dem Jahr 1421 bezeugt eine schriftliche Überlieferung Franz v. Werder als Besitzer von Rogäsen. Zu den wichtigsten Rittergutsbesitzern zählt Hans Ernst Dietrich v. Werder (1740 – 1800), der als Staatsminister unter den Königen Friedrich II., Friedrich Wilhelm II. und Friedrich Wilhelm III. diente.
Das Rogäsener Herrenhaus wurde um 1750 auf Veranlassung und mit Unterstützung des Königs Friedrich II. gebaut. Seit diesem Zeitpunkt stand Friedrich dem Großen während seiner Reisen zu den alljährlich stattfindenden Manövern in Magdeburg ein angemessenes Nacht- quartier in Rogäsen zur Verfügung.

Das Herrenhaus zeigt sich nach Norden als zweigeschossiger Putzbau mit 3-achsigem Mittelrisalit, der das Wappen derer v. Wartensleben zeigt und mit einem Balkon versehen ist. Die Südseite zeigt sich als 11-achsiger Putzbau mit 1868 angebauter 3-achsiger Veranda/Balkon und dem Wappen derer v. Werder zur Betonung der Mittelachse. Der westliche Seitenflügel erfuhr im 19. Jh. Veränderungen. Der östliche Flügel wurde 1807 zerstört und nicht wieder aufgebaut. 1848 kam das Werdersche Gut nach Versteigerung in den Besitz des Landrates Gustav Ludwig Graf v. Wartensleben. Bis zur Bodenreform und der Enteignung war die Familie v. Wartensleben auf dem Rogäsener Gut ansässig.

Nach 1945 diente das Herrenhaus zunächst als Flüchtlingsquartier, später waren hier Schule und Kindergarten untergebracht.
2001 gelang es schließlich Nachfahren der letzten Besitzerfamilie, den einstigen Familiensitz zurück zu erwerben. Seitdem werden am Herrenhaus stetig Sanierungs- und Restaurierungs- arbeiten vorgenommen. Es wird heute als Wohnhaus genutzt.
„bed & breakfast im Herrenhaus der Gutsanlage Rogäsen“ ist ein günstiges Beherbergungs- angebot für Gäste, die ein historisches Ambiente bevorzugen und auf den Spuren preußischer Geschichte unterwegs sind.

Neben den privaten Aktivitäten bemüht sich auch ein Verein, dem gesamten Ensemble wieder Glanz und Ausstrahlung zu verleihen.
http://www.stg-brandenburg.de/privatvermieter/articles/gutsanlage-rogaesen.html