Herrenhaus Milow, Landkreis Havelland
14715 Milower Land OT Milow
Stremme Straße 8-10

Der Ort Milow liegt im Westen des Landkreises
Havelland an der Havel.
Über Jahrhunderte kam es an diesem
strategisch wichtigen Ort im brandenburgisch- magdeburgischen
Grenzraum häufig zu Auseinandersetzungen.
Auf dem Gelände von Gutsanlage und Herrenhaus
befand sich bereits vor Christianisierung der ostbelbischen
Gebiete eine slawische Befestigung; später wurde eine
Burganlage errichtet. 1144 wurden Ort und Burg erstmals erwähnt.
Aus dem Jahr 1433 ist die erbliche Belehnung der Familie von
Tresckow mit Milow überliefert. Im 16. Jahrhundert verlor die
Burg dann ihre strategische Bedeutung.
Um 1600 erfolgten die Erneuerung des
Herrenhauses sowie die Anlage eines Gutshofes.
1754 endete die Herrschaft derer von Tresckow über Milow infolge hoher
Verschuldung und nicht abzuwendender Zwangsversteigerung.
Moritz
Prinz von Sachsen-Anhalt (jüngster Sohn des Fürsten Leopold)
wurde neuer Besitzer und nahm auch zusammen mit seiner Schwester
Wilhelmine Wohnsitz im Milower Herrenhaus. Später übernahm die
regierende Linie des Hauses Sachsen-Anhalt das Gut, welches aber
meist verpachtet wurde.
Nach Enteignung der Fürsten
Sachsen-Anhalt Dessau im Jahre 1918 wurden Gut und Herrenhaus
von der Siedlungsgesellschaft Sachsenland übernommen. Nach 1945
wohnten erst Umsiedler im Herrenhaus, später diente es bis 1984
als Schule. Danach richtete das Chemiefaserwerk Premnitz hier ein
Schulungsheim ein.
Ab 2000 haben sich nach umfassender Sanierung neue Nutzungsmöglichkeiten ergeben.
Die Verwaltung des Naturparks Westhavelland mit Besucherzentrum hat in
einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude ein Domizil gefunden.
Direkt am Wasser ist
eine Gaststätte entstanden. Wohnmöglichkeiten wurden geschaffen und im
Herrenhaus befindet sich heute die Seniorenresidenz "Rittergut Milow".
Das Herrenhaus ist ein zweiflügliger Bau.
Der zweigeschossige Westflügel mit Krüppelwalmdach ist
vermutlich der ältere Teil aus der Zeit um 1700. Der Ostflügel
besitzt ein Mansarddach. Hervorzuheben ist die reizvolle Lage an der Havel und am kleinen Flüsschen
Stremme und nicht nur für Wasserwanderer ein lohnenswertes
Ausflugsziel.
Sehenswert ist auch die Milower Kirche, ein
Fachwerkbau mit vollständig erhaltener barocker Ausstattung und eine Patronatskirche mit Herrschaftsloge,
Epitaphien und Grabmalen der Familie von Tresckow par Exellance.
links: www.nabu-rathenow.de/besucherzentrum
www.gasthofmilow.de
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