Markendorf

Herrenhaus "Markendorf" mit Gutsanlage, Landkreis Teltow-Fläming
14913 Jüterbog OT Markendorf
Markendorfer Gutshof 6

Markendorf liegt etwa 7 km östlich von Jüterbog und wurde 1368 erstmalig urkundlich erwähnt. 1538 kam der Ort an die Familie von Klitzing und ab 1568 erhielt diese Markendorf als erbliches Lehen mit Gerichtsbarkeit und Kirchenpatronat. 1665 wurde Markendorf Rittergut.

Von 1694 bis 1747 war dann die Familie von Stutterheim hier ansässig. 1794 geht das Rittergut an die bürgerliche Familie Hofmann, die es zu Beginn des 20. Jahrhunderts an den Militärfiskus verkaufte. Waldflächen wurden zu militärischen Übungsplätzen und das Herrenhaus diente als Offizierskasino. Das Restgut mit Gutshaus, Gutshof und Gärtnerei wurde schließlich um 1926/27 von Peter Haitan vom Reichsvermögensamt erworben. Nach 1945 wurde das Gut auf Grund seiner geringen Größe und der bulgarischen Nationalität des Besitzers Haitan nicht enteignet. 
Zu DDR-Zeiten erfolgte die Nutzung als Bürgermeisterei, Standesamt, Kindergarten, Friseur, BHG und zu Wohnzwecken. 
Nach der politischen Wende kam es 1990 zur Rückübertragung des Gutes an die Erbengemeinschaft Haitan, die den Besitz 1993 verkaufte. Leider wurden die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen vom damaligen Besitzer nicht in Angriff genommen. 2013 erwarb der derzeitige Besitzer das Gut.

Der Bau des Herrenhauses wird auf 1786/1800 datiert. Es handelt sich um einen zwei- geschossigen, siebenachsigen, verputzten Ziegelbau mit einem Krüppelwalmdach. In der Mittelachse befinden sich auf der Hof- und Parkseite flachbogige Eingangstüren. Der Kernbau ist vollständig unterkellert. Beidseitig wurden um 1900 eingeschossige neobarocke Anbauten mit Mansardwalmdächer hinzugefügt. Zusätzlich bekam der nördliche Anbau einen runden Treppenturm. Zu dieser Zeit wurden auch die Räume im Erdgeschoß mit Stuckdecken und Parkett ausgestattet. 
Der große Gutshof, der wie das Herrenhausgebäude unter Denkmalschutz steht, besteht aus dem Torgebäude, einem Stallgebäude und der Scheune. Weitere Bauten, die noch Anfang der 2000- er Jahre existierten, sind zwischenzeitlich beseitigt worden. 
Der einst in der Mitte des Hofs liegende Teich könnte zukünftig wieder angelegt werden.

Durch den neuen Besitzer ist der Verfall der gesamten Gutsanlage gestoppt worden. Nach den Sicherungsarbeiten im Bereich des Haupthauses und des nördlichen Anbaues begannen 2016 Wiederherstellungsmaßnahmen im Bereich des südlichen Anbaues. 
Neben den umfangreichen baulichen Maßnahmen wird seit 2015 auf dem Gut Nutztierhaltung betrieben, z.B. Galloway-Rinder zur Landschaftspflege. Außerdem werden Kamerun-Schafe gehalten und Bio-Gänse und Bio-Puten aufgezogen. Auch Holzverkauf zählt zu den Geschäftsfeldern. 
Zum Tag des Offenen Denkmals 2019 konnte die erfreuliche Wendung des schon verloren geglaubten Ensembles in Augenschein genommen werden.