Kaltenhausen - "Schloß Zinna" |
Herrenhaus Kaltenhausen - "Schloß Zinna" und
Gutshof, Landkreis Teltow-Flämimg Das ehemalige Herrenhaus Kaltenhausen liegt an der B101 östlich in Richtung Jüterbog, der Gutshof liegt auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Das Areal zählte ursprünglich zu den Besitzungen des Zisterzienser- Klosters Zinna. Schon 1480 ist der Wirtschaftshof des Klosters mit Schäferei in Kaltenhausen erstmalig erwähnt. Nach Auflösung des Klosters im Jahre 1553 wurde das Amt Zinna gegründet mit dem dazu gehörenden Vorwerk/Gut Kaltenhausen, das von Pächtern bewirtschaftet wurde. 1832 erwarb die Familie Bohnstedt das Gut käuflich und wandelte es in ein Rittergut um. Paul Bohnstedt ließ 1902 -1904 von den Berliner Architekten Wilhelm Albert Cremer und Richard Wolffenstein ein repräsentatives Gutshaus in neobarockem Stil errichten. Es
handelt sich um einen zweigeschossigen, verputzten
Ziegelbau. Straßenseitig besitzt das Gebäude einen prägenden
Mittelrisalit, der im Erdgeschoß den Eingangsbereich aufnimmt
und der seitlich von 2 Altanen im Obergeschoß flankiert wird. Das ausgebaute Mansardwalmdach mit stehenden Gauben
beherbergte einst die Dienstbotenzimmer. Die Gartenseite ist ähnlich
gegliedert. Ein von Säulen getragener Balkon im 1.Geschoß und
eine zweiläufige Treppe in den Gartenbereich, die nicht mehr
existierten, wurden inzwischen nach historischem Vorbild wieder
ergänzt.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Enteignung sah das ehemalige
Herrenhaus verschiedene Nutzer: die sowjetischen Militäradministration, die
Deutsche Saatgutgesellschaft, das volks eigene Gut/VEG
Kaltenhausen (Schule und Lehrlingswohnheim). Später waren hier
bis 2002 die Grundschule und Polytechnische Oberschule
untergebracht. Der auf
der anderen Straßenseite liegende, große Gutshof, der
ebenfalls unter Denkmalschutz steht, besteht aus 3 Stallgebäuden,
einer Scheune, den Resten der Brennerei, datiert von 1914, sowie
einem Wohnhaus. |