Jühnsdorf

Herrenhaus Jühnsdorf, Landkreis Teltow-Fläming
15831 Jühnsdorf
Dorfstrasse 22

Der Ort Jühnsdorf, zur Gemeinde Blankenfelde-Mahlow gehörend, liegt im Nordosten des Landkreises Teltow-Fläming und wurde im Jahre 1372 erstmals erwähnt. Zu den hier einst ansässigen Besitzern zählten die Familien von Milow, von Schlabrendorf, von Hake, von Otterstedt, von Redern.
1798 erwarb die Familie von der Gröben das Rittergut, welches aber bereits 1823 in den Besitz von Friedrich-Wilhelm von dem Knesebeck überging. Selbiger errichtete 1824 hier ein einfaches Herrenhaus.

In den 1860-er Jahren wurde das Jühnsdorfer Herrenhaus umgebaut und erweitert. Weitere bauliche Veränderungen waren im Jahr 1907 zu verzeichnen, die im Wesentlichen das heutige Erscheinungsbild des Baukörpers prägen.
1925/26 übernahm der Kreis Teltow das Anwesen und Jühnsdorf war fortan der Dienstsitz des Landrates.
1929 kam es zu einem Dachstuhlbrand, dem auch der Dachreiter (Türmchen), der einst das Herrenhaus zierte, zum Opfer fiel und nicht wieder aufgebaut wurde. 
Während des 2. Weltkrieges diente das Gebäude zeitweilig als Sitz der rumänischen Botschaft. Nach 1945 wurde das ehemalige Gutshaus u .a. als Kreislandwirtschaftsschule und Lehrlingswohnheim genutzt.

Seit 1997 befindet sich das Haus in Privatbesitz. Nach aufwendigen Sanierungs- und Ausbauarbeiten wird das Gebäude zu Wohnzwecken genutzt, auch Praxisräume wurden integriert.

Das einstige Herrenhaus, das unter Denkmalschutz steht, stellt sich als einstöckiges Gebäude mit 11 Achsen dar, hinzu kommen zwei seitliche, unterschiedlich große Anbauten. Mansard- und Dachgeschoß sind ausgebaut. 
Das Erdgeschoß wird durch schlichte Pilaster gegliedert. An der Straßenseite hat das Gebäude einen mittigen Dreiecksgiebel, den ein Medaillon schmückt. Der Eingangsbereich mit zwei Säulen wird z. Zt. nach historischem Vorbild rekonstruiert. Parkseitig tritt ein Mittelrisalit hervor und eine zweiläufige Treppe führt ins Freie. Durch die geplante Fassadengestaltung in der historischen Farbfassung wird das ehemalige Herrenhaus wieder in altem, neuen Glanz erstrahlen.

Der 4 ha große, ebenfalls denkmalgeschützte Landschaftspark wird behutsam wieder her- gestellt. Ein neuer, modern gestalteter Gartenteil ergänzt die Außenanlage.
Zu bestimmten Terminen (z.B. am Tag des offenen Denkmals; Tag des offenen Gartens) sind Haus und Park für interessierte Besucher zugänglich.

Die sich in unmittelbarer Nähe befindliche Kirche war einst Patronatskirche. So erinnert in der Kirche eine mit wappenhaltenden Engeln verzierte Grabtafel an Louise von Hake (1737). 
Auf dem Kirchhof befindet sich die Familiengrabstätte derer von dem Knesebeck. So auch die von Friedrich Wilhelm von dem Knesebeck, der Erwähnung in Fontanes „Wanderungen durch die Mark“ im Kapitel „Löwenbruch“ findet. Auch dieses Gut befand sich in Knesebeckschem Besitz.