Gerswalde

Herrenhaus "Schloß" Gerswalde, Landkreis Uckermark
17268 Gerswalde
Haßlebener Straße 15

Der Ort Gerswalde - ein Straßen- und Angerdorf, das über die Jahrhunderte durch Ackerbau und Handwerk geprägt wurde - liegt ca. 25 km nordöstlich von Templin. 

1256 wurde Gerswalde in einer Urkunde erstmalig erwähnt. Im 13. Jahrhundert eroberten deutsche Ordensritter das von Slawen besiedelte Land. Sie erbauten eine Wasserburg, die von Wasser und Sumpf zu drei Seiten umgeben war. Diese bot vorzüglichen Schutz vor den vertriebenen Slawen. Im Jahre 1463 ging Gerswalde in erblichen Besitz derer v. Arnim. Im 30-jährigen Krieg wurden Gerswalde und die Burganlage fast völlig zerstört. 

Seit den umfangreichen Restaurierungsarbeiten in der 1990er Jahren vermittelt die Ruine der Wasserburg ein eindrucksvolles Bild einer mittelalterlichen Burganlage. Einige Kellerräume mit Tonnengewölbe sind noch erhalten. Auf der Burg wurden die Gerswalder Heimatstuben sowie ein Fischereimuseum eingerichtet. Vielfältige kulturelle Angebote können hier wahrgenommen werden.

Das heute noch vorhandene Herrenhaus, auch Schloß genannt, steht auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg. Bereits 1530 ließ Achim v. Arnim auf der Vorburg das "Rote Haus" errichten. Nachdem im Jahre 1709 Gerswalde zum Stammsitz der Familie v. Arnim wurde, erfolgte 1724 die Neubebauung unter Otto v. Arnim. Für Erweiterungen sorgte Felix v. Arnim ab 1833. Das neobarocke Herrenhaus wurde um 1910 noch einmal durchgreifend erneuert und zeigt sich als breitgelagerter, zweigeschossiger Putzbau mit fünfachsigem, hervortretenden Mittelrisalit. 

Nach dem 1. Weltkrieg verloren die v. Arnims, wirtschaftlich ruiniert, die Gerswalder Besitzungen. 1930 übernahm die Anthroposophische Gesellschaft den Herrensitz und richtete hier ein Institut für "seelenpflegebedürftige Kinder" preußischer Beamter ein. Zu DDR- Zeiten erfolgte die Nutzung als Jugendwerkhof. 

Gegenwärtig nutzt die "Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH (GFB)" das Herrenhaus/ Schloß und dazugehörige Gebäude als Kinder- und Jugendheim mit verschiedenen Ausbildungsstätten. Daneben werden auch eine Pension mit 5 Zimmern sowie ein Bistro betrieben, siehe www.gfb-pensionander wasserburg.de 

Die Gutsanlage mit Herrenhaus und Gutspark sowie die Ruine der Wasserburg stehen unter Denkmalschutz. Im Schlosspark befindet sich das Erbbegräbnis derer von Arnim.