Criewen

Herrenhaus "Schloß" Criewen, Landkreis Uckermark
16306 Schwedt OT Criewen
Park 3

 

Nahe der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße und inmitten des Nationalpark "Unteres Odertal" befindet sich das uckermärkische Dorf Criewen. Es wurde um 1354 das erste Mal erwähnt. Die Bewohner waren damals slawische Fischer. 

Erste Besitzer waren Familie von Steglitz, von 1707 bis 1768 Familie von Luck und bis 1816 Familie von Rebeurs. 
Im Jahre 1816 erwarb Otto Karl Friedrich von Arnim das Rittergut Criewen, das bis 1945 im Besitz der Familie v. Arnim blieb. Nach Einmarsch der sowjetischen Truppen, kurz nach dem Ende des 2.Weltkrieges, wählten die letzten Gutsbesitzer Achim v. Arnim und seine Frau Annabell im Mai 1945 den Freitod. 

Daniel v. Luck ließ 1717 ein barockes Herrenhaus aus Fachwerk errichten, welches zunächst eingeschossig war. Otto v. Arnim veranlasste 1818 bis 1823 die Aufstockung des Herrenhauses um ein weiteres Geschoß. Unter Bernd v. Arnim wurde das Gebäude 1910 in neobarocker Form erneut umgebaut. Am Westende des seitlichen Erweiterungsbaus wurde ein kleiner, vieleckiger Gartenpavillon hinzugefügt. Der erhöhte gartenseitige Mittelrisalit erhielt einen Dreiecksgiebel mit Arnimschem Wappen. 

Das Gut entwickelte sich ab 1877 unter Bernd v. Arnim, der Minister für Landwirtschaft und Mitbegründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft war, zu einem renommierten Saat- und Tierzuchtbetrieb.
Zu DDR-Zeiten wurde das Rittergut als Volkseigenes Gut bewirtschaftet. Das ehemalige Herrenhaus diente als Begegnungszentrum.

Von 1997 bis 2002 erfolgte die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Herrenhauses. Seitdem befinden sich hier die Verwaltung des "Nationalpark Unteres Odertal" und ein deutsch-polnisches Umwelt- und Begegnungszentrum.

Erwähnenswert ist der ausgedehnte, ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Landschaftspark, der ab 1822 nach Plänen von J.P. Lenné an der Stelle des ehemaligen Dorfes, parallel zur Alten Oder, angelegt wurde. Die alte Dorfkirche - im Kern vermutlich 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, in neogotischem Stil umgebaut - und die bereits vorhandenen Gartenanlagen bezog Lenné in die Neugestaltung mit ein.

Viele Besucher lockt auch das Nationalparkhaus mit dem Oderaquarium an. Das Gebäude, in dem sich das Besucherzentrum befindet, ist ein 1820 errichteter Schafstall.
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