Badingen

Herrenhaus "Festes Haus Badingen", Landkreis Oberhavel
16775 Zehdenick OT Badingen
Dorfstrasse

Das Straßendorf Badingen liegt zwischen Gransee und Zehdenick und ist Ortsteil der Kleinstadt Zehdenick.

Die erste urkundliche Erwähnung von Badingrn stammt aus dem Jahr 1270. Die Herren von Badinghe wurden 1289 mit dem Ort belehnt, danach erfolgte der Bau des ersten Rittersitzes. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ist ein Bredow aus Friesack als Besitzer genannt.
Um 1540 wird Badingen an den kaiserlichen Feldmarschall, kurbrandenburgischen Oberhof- marschall und Geheimen Rat Adam zu Trott, auch Hauptmann des Landes Ruppin und Amt- mann zu Zehdenick, als Lehen vergeben. 1727, nach dem Tod des letzten zu Trott, ging Badingen in kurfürstlichen Besitz über und wurde Domänenamt, das im 19. Jahrhundert mit dem Amt Zehdenick zusammengelegt wurde.

Bei den Herrenhaus handelt es sich heute um einen eher schmuckloser, einflügeliger Bau mit Satteldach. Früher vorhandene Ziergiebel und ein drittes Stockwerk (Stich von Matthäus Merian 1652, früheste bildliche Darstellung des Gebäudes), vermutlich aus der Zeit des Besitzers Adam von Trott, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts abgebrochen.
Das bereits vor dem Dreißigjährigen Kriege entstandene, gutsherrliche "Feste Haus" war möglicherweise beispielgebend für den Bau späterer Herrenhäuser und stellt eines der ältesten Beispiele profaner Renaissancebauten in der Mark dar.
Im Erdgeschoß finden sich Räume mit Stern- und Netzrippengewölben aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das Herrenhaus mit Kapellenanbau sind denkmalgeschützt und gehören heute der Gemeinde.

Direkt neben dem Herrenhaus steht die Dorfkirche, eine Saalkirche aus Feldsteinmauerwerk mit quergelagertem Westturm, und den Grablegen der Herren von Badingen, steht ebenfalls unter Denkmalschutz.